Allgemeines zur

Glaskörper-Netzhaut-Chirurgie

Glaskörper-Netzhaut-Chirurgie

Ein Diagramm, das die Anatomie des Auges zeigt.

Glaskörper-Netzhaut-chirurgische Eingriffe laufen - unabhängig von der jeweiligen Erkrankung – zunächst fast immer nach dem gleichen minimal-invasiven Verfahren ab. Als Erstes muss der Glaskörper (Corpus vitreum) teilweise entfernt werden, also die gelartige, durchsichtige Substanz, die den hinteren Augenabschnitt zwischen Linse und Netzhaut ausfüllt. Zu diesem Operationsschritt, den man als Vitrektomie bezeichnet, werden 3 oder 4 Instrumentenzugänge seitlich neben der Hornhaut angelegt.

Aus historischen Gründen wird heute auf der ganzen Welt jede Augenoperation, bei der Instrumente in, bzw. durch den Glaskörperraum geführt werden, vereinfacht als „Vitrektomie“ bezeichnet, selbst wenn komplexe Manipulationen an der Netzhaut im Vordergrund stehen und nicht so sehr eine Erkrankung des Glaskörpers. Für seine Entfernung wird ein spezielles Saug-Schneide-Instrument eingesetzt, das sog. Vitrektom, während für die anschließenden Manipulationen an der Netzhaut eine Vielzahl unterschiedlichster Instrumente Verwendung findet, wie Pinzetten, Scheren, Lasersonden u.a.m.

Glaskörperersatz

Mit welcher Substanz der Glaskörperraum am Ende der Operation ausgefüllt wird, hängt von der Erkrankung ab. Oftmals reicht es aus, den Glaskörper lediglich durch eine spezielle Kochsalzlösung zu ersetzen (auch der entfernte Glaskörper besteht zu 98% aus Wasser!). In anderen Fällen wird als Tamponade der Netzhaut Luft oder ein Gas in den Glaskörperraum injiziert, das innerhalb weniger Tage oder Wochen nach und nach von selbst verschwindet und vom kontinuierlich produzierten Augenwasser ersetzt wird. In sehr seltenen Situationen, meist bei sehr komplizierten Netzhautablösungen oder fortgeschrittenen diabetischen Netzhautveränderungen, muss als längerfristige Tamponade Silikonöl injiziert werden.

Kombinierte Linsen-Glaskörper-Chirurgie

Bei Patienten, die noch ihre eigene Linse besitzen, also noch nicht wegen eines Grauen Stars bereits eine Kunstlinse erhalten haben, führt die Entfernung des Glaskörpers in aller Regel zu einer Eintrübung der eigenen Linse, also zu einer Katarakt. Sie tritt bei älteren Patienten meist innerhalb von Monaten oder wenigen Jahren nach der Operation auf, gelegentlich aber auch schon während der Vitrektomie oder unmittelbar danach. Um eine zweite Operation zu vermeiden, kombinieren wir wie viele andere Netzhautchirurgen die Vitrektomie in den meisten Fällen gleich mit einer Linsenoperation.

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