Grauer Star (Katarakt)

Grauer Star (Katarakt) 

Kommt es zu einer Trübung der zuvor klaren Augenlinse, spricht man vom Grauen Star, in der medizinischen Fachsprache als Katarakt bezeichnet.

Betroffene haben anfänglich das Gefühl, die Welt durch einen leichten Nebel wahrzunehmen, der im Laufe der Zeit immer dichter wird. Häufig kommt es auch zu einer Zunahme der Blendungsempfindlichkeit, Sehverschlechterung oder Entwicklung einer Kurzsichtigkeit. 

Das Auftreten des Grauen Stars kann verschiedene Gründe haben. In den meisten Fällen ist es jedoch auf den natürlichen Alterungsprozess zurückzuführen. Wenn die zu Beginn leichte Linsentrübung stärker wird und Ihre Sehkraft deutlich nachlässt, ist eine Operation die einzig wirksame Maßnahme.

Vorbereitung der Operation

Bevor die Operation durchgeführt wird, findet einige Tage vor dem OP-Termin eine ausführliche Voruntersuchung der Augen statt, um das weitere Vorgehen festzulegen. Bitte planen Sie für diese Untersuchung ca. 2 Stunden ein.

Wir werden Ihre Augen mit modernster Diagnosetechnik untersuchen und Sie über die Auswahl der Kunstlinsen und Anästhesieverfahren individuell beraten.

Auswahl der Kunstlinse

STANDARD LINSEN


Standardlinsen

Standardlinsen sind sphärische Monofokallinsen. Monofokallinsen sind sogenannte Einstärken-Linsen, die entweder eine scharfe Nah- oder eine scharfe Fernsicht ermöglichen. Eine scharfe Sicht in beiden Entfernungen ist mit dieser Linse nicht möglich. Aus diesem Grund benötigt der Patient nach der Operation in der Regel noch eine Brille für die Nähe oder Ferne. Die Kosten für diese Standardlinse werden von der Krankenkasse übernommen.


PREMIUM LINSEN


Asphärische Linsen

Ein weißer Kunststoffgriff auf weißem Hintergrund.

Diese Linsen sind ebenfalls Monofokallinsen die der ursprünglichen Optik der natürlichen Augenlinse sehr ähnlich sind. Sie besitzen zusätzlich ein spezielles Oberflächendesign, mit dem die Abbildungsschwächen normaler sphärischer Linsen korrigiert werden. Sie sind gerade bei hohen Anforderungen an das Kontrast-, Dämmerungs- und Nachtsehen geeignet und reduzieren die Blendempfindlichkeit beim Autofahren.


EDOF (Enhanced Depth Of Focus)

Ein weißer Kunststoffgriff auf weißem Hintergrund.

EDOF-Linsen sind asphärische Monofokallinsen mit größerer Tiefenschärfe. Diese bilden die Ferne sehr gut ab und ermöglichen gleichzeitig das Lesen im mittleren Bereich (Armaturenbrett, Smartphone), ohne die Nachteile der Multifokallinsen zu haben. Zum Lesen wird noch eine Lesebrille benötigt.


Torische Linsen

Eine gelbe Tasse mit Henkel auf weißem Hintergrund.
Ein Bild einer klaren Linse auf einer weißen Oberfläche.

Sollte vor dem Eingriff auch eine Hornhautverkrümmung (Stabsichtigkeit/Astigmatismus) vorliegen, kann dies mit einer speziellen Linse korrigiert werden. Durch die zylindrische Wirkung dieser Linse (zwei unterschiedliche Brechwerte in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen) wird die Hornhautverkrümmung ausgeglichen. Eine Lesebrille wird durch diese Funktion nicht ersetzt.


Multifokallinsen

(Bifokal, Trifokal)

Eine grüne Plastikschüssel mit Griff auf weißem Hintergrund.
Ein blauer Schnuller auf weißem Hintergrund.

Diese sind Mehrstärkenlinsen, die, ähnlich einer Gleichtsichtbrille, mehrere Bereiche scharf einstellen können und somit, nach einer Eingewöhnungsphase von einigen Wochen, eine in etwa 80- prozentige Brillenunabhängigkeit ermöglichen.

Das Konstruktionsprinzip dieser Linsen hat allerdings gewisse Einbußen in der Qualität des Sehens zur Folge (reduzierte Kontrastwahrnehmung, erhöhte Blendempfindlichkeit, Streulicht) und ist deshalb nicht für alle Patienten geeignet.


Blaufilterlinsen mit asphärischer Optik

Ein Bild einer gelben Kugel mit einem Loch darin.

Der blaue Anteil des sichtbaren Lichtes (400 bis 470 nm) steht im Verdacht, die Netzhaut zu schädigen und die altersbedingte Makuladegeneration zu fördern. Die Blaufilterlinsen imitieren die Filtereigenschaften der natürlichen Linse und übernehmen deren Schutzfunktion für die Netzhaut. Was in der Theorie logisch klingt, ist jedoch lediglich eine Empfehlung und konnte bis heute wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen werden.


„Bag-in-the-lens“-IOL

Eine Nahaufnahme eines Auges mit einer Linse darin.
Ein klarer Teller mit kreisförmiger Form auf weißem Hintergrund.

Ursprünglich wurde diese Linse als Tassignon-IOL für die kindliche Katarakt entwickelt. Ihr besonderes Design bietet viele Vorteile und wird auch bei Erwachsenen sehr erfolgreich eingesetzt. Die Implantation dieser Linse erfordert die Öffnung der vorderen sowie der hinteren Linsenkapsel und garantiert eine perfekte Zentrierung der Linse.

Durch das Verschmelzen beider Kapselblätter in der Halterung der Linse wird die Bildung eines Nachstars verhindert. Empfohlen wird diese Linse bei der Behandlung kindlicher Katarakt, bei kombinierten Netzhaut-/Linsenoperationen oder wenn die spätere Bildung eines Nachstars verhindert werden sollte.


Operation

Der Eingriff wird auf bequeme Weise ambulant durchgeführt und dauert etwa 15 bis 30 Minuten, Sie sollten aber etwa 2 Stunden für den gesamten Aufenthalt in unserer Tagesklinik einplanen.

Die getrübte natürliche Linse wird sanft durch einen winzigen Schnitt am Rand der Hornhaut entfernt und dann durch eine sehr kleine künstliche Linse ersetzt (eine sogenannte Intraokularlinse), die durch denselben kleinen Schnitt eingesetzt wird. Mithilfe von Intraokularlinsen (IOL) kann die durch den grauen Star beeinträchtigte Sehschärfe wiederhergestellt werden.

  • Schritt 1
  • Schritt 2
  • Schritt 3
  • Schritt 4
Schritt 1

Der Eingriff wird auf bequeme Weise ambulant durchgeführt und dauert etwa 15 bis 30 Minuten, Sie sollten aber etwa 2 Stunden für den gesamten Aufenthalt in unserer Tagesklinik einplanen.

Die getrübte natürliche Linse wird sanft durch einen winzigen Schnitt am Rand der Hornhaut entfernt und dann durch eine sehr kleine künstliche Linse ersetzt (eine sogenannte Intraokularlinse), die durch denselben kleinen Schnitt eingesetzt wird. Mithilfe von Intraokularlinsen (IOL) kann die durch den grauen Star beeinträchtigte Sehschärfe wiederhergestellt werden.

Eine Illustration eines Auges mit einem Bleistift darin.
Schritt 2

Wenn die Öffnung der Linsenkapsel erfolgt ist, wird das Verfahren der Phakoemulsifikation angewandt:

Mit Hilfe von Ultraschall wird der Linsenkern zerkleinert und durch Absaugung sicher aus dem Auge entfernt.

Zurück bleibt der klare Kapselsack.

Ein Chirurg führt eine Nadel in ein Auge ein.
Eine Illustration eines Auges mit einer Nadel darin.
Schritt 3

In den verbleibenden Kapselsack wird nun die künstliche Linse eingesetzt.

In der Regel wird diese über den kleinen Schnitt in der Hornhaut mit einem speziellen Instrument als sogenannte Faltlinse ins Auge eingebracht.

Eine Illustration eines Auges mit einer Spritze darin.
Eine Illustration eines Auges mit einer Nadel darin.
Schritt 4

Am Ende der Operation wird eine durchsichtige Schutzschale für etwa 3 Stunden angelegt.

Eine blaue Kontaktlinse auf blauem Hintergrund.

Anästhesie

Bei allen Anästhesiearten werden Sie von einem/r Anästhesisten/in vor, während und nach der Operation betreut, der/ die Ihren körperlichen Zustand überwacht.

Tropfanästhesie mit Analgosedierung

Bei der Tropfanästhesie werden vor der Operation mehrfach in kurzer Abfolge betäubende Augentropfen verabreicht. Der Eingriff verursacht bei dieser Form der Anästhesie keine Schmerzen, jedoch handelt es sich hier nur um eine oberflächliche Betäubung. Zusätzlich erhalten unsere Patienten daher eine Analgosedierung, ein Verfahren, in dem über die Vene ein Schmerzmittel und ein Beruhigungsmittel verabreicht wird, wodurch der Komfort für den Patient erheblich erhöht wird.

Lokale Betäubung

Die lokale Anästhesie kommt bei Augenoperationen nur in bestimmten Situationen zum Einsatz. Mit Hilfe einer sehr dünnen Nadel wird das Betäubungsmittel neben den Augapfel injiziert.

Vollnarkose

Eine Vollnarkose wird bei diesem operativen Eingriff selten angewandt; sie ist jedoch möglich und auch mit dieser Form der Anästhesie kann die Behandlung ambulant erfolgen.

Nachstarbehandlung

Es kann vorkommen, dass Sie einige Zeit nach der Operation das Gefühl haben, wieder einen Schleier vor dem Auge zu sehen. Ursache für dieses Phänomen ist eine Eintrübung der Linsenkapsel, Nachstar genannt. Hierbei handelt es sich nicht um eine Komplikation, vielmehr ist dies eine natürliche Reaktion des Augengewebes auf den Eingriff.

Mit Hilfe der sogenannten YAG-Laserkapsulotomie, einer ambulanten Laserbehandlung, kann die feine Gewebsmembran, die für die neuerliche Trübung verantwortlich ist, schmerzfrei und schnell abgetragen werden.

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